Schulraumplanung Hedingen

Mitwirkung auf der Werteebene

Die Zürcher Gemeinde Hedingen mit knapp 450 Schülerinnen und Schülern macht sich Gedanken über die Zukunft ihrer Schule. Die Gebäude haben teilweise einen Sanierungsbedarf. Der Gemeinderat und die Schulpflege wollen diese ohnehin nötigen Investitionen nutzen, um die Schule fit für die Zukunft zu machen. Die zugrundeliegenden Werte wurden mit einer neuen Art von Mitwirkung in der breiten Bevölkerung diskutiert.

Meist werden Mitwirkungen zu spät, zu wenig offen und zu wenig transparent durchgeführt. Nicht selten handelt es sich quasi um Alibi-Übungen. Die Schule Hedingen hat mit Unterstützung von «Die Botschafter» einen anderen Weg gewählt. Die Vor- und Nachteile der drei zur Diskussion stehenden Varianten wurden einerseits an einer Mitwirkungsveranstaltung mit den Interessierten diskutiert, andererseits wurden die zugrundeliegenden Werte mit einer einfachen digitalen Mitwirkung abgeholt.

Rangliste als Entscheidungsgrundlage

Für die digitale Mitwirkung haben «Die Botschafter» erstmals das Tool «BrainE4» eingesetzt. Vorab wurden mögliche Werte wie «Hochwertige pädagogische Qualität» oder «Niedrige Steuerbelastung» im Tool eingegeben. Diese Werte konnten von den Teilnehmenden mit ihren Werten ergänzt werden. Die Teilnehmenden wägen nun in sogenannten Duellen immer verschiedene Werte gegeneinander ab: Was ist mir wichtiger? So entsteht schliesslich eine Rangliste von Werten, welche neben den Resultaten aus der Mitwirkungsveranstaltung als Grundlage für die Entscheidung für eine Variante dienen können.

Diese Duelle machen Spass und haben einen Gamification-Charakter. Die Motivation der Teilnehmenden ist höher, als wenn sie vorab komplizierte Berichte analysieren müssen.

Diese Art von Mitwirkung führt zudem dazu, dass die Diskussionen auf einer übergeordneten Werteebene stattfinden können und nicht über die Anzahl Toiletten in einem Schulhaus diskutiert werden muss. Es gibt der politischen Behörde schliesslich auch die nötige Freiheit, neben den Mitwirkungsrückmeldungen auch Rahmenbedingungen in der Entscheidung entsprechend zu gewichten und so die bestmögliche und mehrheitsfähige Lösung zu finden.

Philipp Gemperle
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Philipp Gemperle

Leiter Kompetenzfeld Öffentliche Hand

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