Abstimmungskommunikation

Planungsprozess umkehren: Das Erfolgsrezept für die Stadt Frauenfeld

Die Umsetzung von Entwicklungsprojekten in bestehenden Siedlungsräumen ist anspruchsvoll. Mit einem klassischen Projektablauf und einer Volksabstimmung nach langer Planung drohten der Stadt Frauenfeld die Blockade der Sanierungsarbeiten von verschiedenen Strassenabschnitten und der Verlust zugesagter Bundesgelder. Deshalb haben Stadt und Kanton den Prozess umgekehrt.


Zuerst der Kredit, dann das Projekt unter Mitwirkung der Bevölkerung: Durch diesen partizipativen Ansatz gelingt es der Stadt Frauenfeld, die vielfältigen Interessen und Bedürfnisse der Gemeinschaft in die Planung einzubeziehen. Die Botschafter haben den Pionierprozess in einem Fachartikel im Magazin «Schweizer Gemeinde» beschrieben.

 

Akzeptanz durch mehrstufiges Vorgehen

Mit der Grundsatzabstimmung «Strassenraum ist Lebensraum» klärte der Stadtrat früh, ob die Bevölkerung bereit ist, einen Bruttokredit in der Höhe von 11,3 Millionen Franken für die Aufwertung und Sanierung der Strassenräume in der Frauenfelder Innenstadt zu sprechen.

Nach der Zustimmung zum Kredit klärte die Stadt mit verschiedenen Stufen und Formen der Mitwirkung, was die Bevölkerung unter «Strassenraum ist Lebensraum» versteht.

 

Erfolgsversprechender, aber anspruchsvoll

Die Bevölkerung konnte dank diesem Vorgehen bereits beim Projektstart mit eingebunden werden. In klassischen Planungsabläufen erarbeiten die Behörden die Projekte zusammen mit Fachexperten. Die breite Bevölkerung bleibt dabei aussen vor und kann die Güterabwägungen und Entscheidungsprozesse, die zum beinahe fertig geplanten Projekt geführt haben, nur schwer nachvollziehen.

Denn Projekte sind immer nur Mittel zum Zweck: Wenn die Bevölkerung den Nutzen eines Projektes nicht sieht, braucht man keinen Lösungsweg zu suchen. Durch ein stufenweises Vorgehen muss sich die Politik bei jedem Projektschritt neu positionieren. Und die Minderheit der Vorstufe bringt sich danach wieder aktiv in den Prozess ein. Nur so lassen sich bestmögliche Lösungen finden.

 

Mehr dazu im Artikel der Schweizer Gemeinde 3/24

Anhang: Artikel Schweizer Gemeinde 3/2024 (pdf)

Axel Thoma
Interessiert, mehr zu erfahren?
Axel Thoma

Managing Partner

+41 71 846 68 31
Bitte Javascript aktivieren!